INDONESIEN  mit der SMY TAMBORA

 

Letztes Jahr äußerten wir bei Andrea unseren Urlaubswunsch: Indonesien - Schiff. Nach kurzer Überlegung entschlossen wir uns für die SMY Tambora. Ein neues als Tauchschiff konzipiertes Boot worauf der deutsche Eigner Uwe, selbst begeisterter Taucher, meistens persönlich mitfährt.

Die Fahrt und Tauchgänge entlang der Küste West Papuas, verwöhnt von der Mannschaft der Tambora, begeisterte uns so, dass wir heuer die Tour „Perlen Borneos“ im Nordosten der Insel von und nach Tarakan wählten.

tl_files/Daten/Reisen/Asien/Indonesien/Tambora/Bilder/Tambora_15.jpg

Mika, unser persönlicher Guide während der nächsten Tage, holte uns vom Flughafen ab. An Bord ein fröhliches Wiedersehen mit Uwe und seiner Frau Uci, sowie einem Großteil der Besatzung. Die Atomkatastrophe von Japan hat sich leider auch hier auf das Verhalten der Reisenden ausgewirkt. Wir waren die einzigen Gäste. Gut für uns.  Mit von der Partie war ein amerikanisches Guide-Paar. Kristin und Peter auf Job-Schnuppertour.

Nachdem wir unsere gemütliche Kabine, diesmal im Heck, bezogen hatten, hieß es Leinen los. Die ruhige Fahrt zu den Inseln und Riffen in der Makassar-Straße dauerte die ganze Nacht.

tl_files/Daten/Reisen/Leserberichte/Garber Sissi Tambora/27wDYLd1qrCq0cac1o03ks3kskXL01.jpg tl_files/Daten/Reisen/Leserberichte/Garber Sissi Tambora/3CKCYLd1qrCq0cac1o03ks3kskXL01.jpg

Beim Maratua Lighthouse ging’s  los. Die Ausrüstung lag schon von der Crew verstaut in den Schlauchbooten. Wir hatten nur uns selbst, die Taucherbrille und Kamera hinunter auf die Plattform und ins Zodiac zu bringen. Der Check-Dive führte uns entlang einer wunderschön bewachsenen Wand. Buckelkopf-Papageienfische, Drachenkopf, kleine Langusten, ein juveniler Kaiserfisch und mein Liebling, ein großer Kugelfisch, begrüßten uns.

Die Tambora ankerte während unserer Tauchgänge  ruhig in einer großen Bucht mit Blick auf ein Dorf. Wir konnten die Bewohner beobachten, wie sie bei Ebbe mit ihren kleinen, instabilen, aus einem Stamm gearbeiteten Boote aufs Meer hinaus fuhren und auf den hervor getretenen Sandbänken Muschel suchten oder von ihren abtauchten um Fische zu jagen, sowie Langusten und verschiedenste Meeresfrüchte zu sammeln. Die Flut brachte sie bequem in den sicheren Hafen zurück.

Beim ersten Strömungstauchgang trieben wir an einem riesigen Schwarm großer Barrakuda, neugierig beäugt von einem Adlerrochen und einer stattlichen, von uns völlig unbeeindruckten Schildkröte vorbei. 

Der Nachmittagssnack stärkte uns für den Nachttauchgang. Nach dem üblichen Briefing durch Mika, brachen wir zum Nachttauchgang auf. Ein kleiner Oktopus verschwand erschrocken in seinem Loch. Krebse, Shrimps… eine Spanische Tänzerin!

tl_files/Daten/Reisen/Leserberichte/Garber Sissi Tambora/41sDYLd1qrCq0cac1o03ks3kskXL01.jpg tl_files/Daten/Reisen/Leserberichte/Garber Sissi Tambora/JCogaBH2r47sCNBM3603ks3kskXL01.jpg

Bei einem köstlichen, 4-gängingen Dinner, ließen wir  die Erlebnisse des Tages nochmals Revue passieren  - fürs Erste nicht schlecht.

Am Morgen vor dem ersten Tauchgang ein bisschen Obst oder Toast und ab ins Wasser.

Am Außenriff hatten wir gute Strömung. Barrakudaschwärme, ein riesiger Thun und bald darauf ein großer Napoleon schwammen uns am Big Fish Corner vor die Brille. Aber am Small Fish Corner!  Was erblickten meine Augen als Erste? Einen in unmittelbarer Nähe vorbei schwimmenden Leopardenhai!  Kristin war begeistert, ihr Erster.

Sie und unser Guide Mika waren immer auf der Suche nach Schnecken, Krebsen und anderen unzähligen Kleinstlebewesen. Sofort wurde Walter darauf aufmerksam gemacht. Er flosselte hin, filmte, schaltete um auf Foto-betrieb und ab ging es sogleich zum nächsten Motiv.  Das gute Essen an Bord verdiente er sich schwer. Es gab doch so viel zu sehen und für die Nachwelt zu dokumentieren. Und schon rief ihn Mika zum jungen, wunderschönen orange-schwarzen  Fledermausfisch, der sich ängstlich in seiner Höhle zu verstecken versuchte.

Am Karang Muaras bewunderten wir, die leicht abfallende mit großen Steinkorallen aller Arten bewachsene Wand. Einen kleinen, gelbäugigen Jawfish, seine Brut im Maul verbergend, hatten wir zuvor noch nie beobachten können.

Nun waren wir schon den 5. Tag unterwegs. Bei The Bowl war der nächste Tauchgang angesetzt. Unmittelbar nach dem Sprung ins Wasser, erblickten wir einen gemächlich davonschwimmenden Fuchshai.  An der Steilwand herrschte leichte Strömung. Ein Adlerrochen zog elegant über uns hinweg. Als Abschluss schwebten wir während des Dekostops, in relativ flotten Tempo, mehrere Minuten über einen wunderschönen Korallengarten.

tl_files/Daten/Reisen/Leserberichte/Garber Sissi Tambora/o1onMKeFLqmJmawSCU03ks3kskXL01.jpg tl_files/Daten/Reisen/Leserberichte/Garber Sissi Tambora/LmphgKeFLqmJmawSCU03ks3kskXL01.jpg

Die Hälfte unserer Reise war schon vorbei als wir Kakaban Island anfuhren. Vormittags waren zwei Tauchgänge an dem üblicherweise als sehr strömungsreich bekannten Ort angesetzt. Allerdings hielt sich die vorherrschende Strömung in Grenzen, was auch dazu führte, dass nur wenig Haie zu sehen waren. Neben einem riesigen Schwarm Barracuda, kreiste ein stattlicher Thun mehrmals neugierig um uns.  Nachmittags stand ein besonderer Landausflug am Programm. Eine kleine Wanderung durch den Regenwald führte uns zum Jelly Fish Lake, einem Salzwassersee mit nichtnesselnden Quallen. Du schnorchelst, umringt von Medusen verschiedener Grössen und einigen kleinen, interessanten Fischchen,  im etwa zwei Meter tiefen, warmen Wasser. Ein idyllisches Plätzchen Erde, nur schade, dass manche Besucher das Mitgebrachte hier auch gleich entsorgen.

Mika arbeitet schon lange in dieser Gegend und hatte für uns viele Überraschungen. Wer ist nicht bei jedem Geisterpfeifenfisch und seinem Namen alle Ehre machendem Schaukelfisch begeistert. Vielleicht doch lieber einen Babyfeilenfisch oder gleich eine ganze Familie? Ebenso immer wieder Nacktschnecken und Gliederwürmer aller Gattungen in leuchtenden Farben, so dass bald auch ich sie fand.

Unsere letzten Tauchgänge absolvieren wir vor der Insel Derawan. Im ersten Moment waren wir von der Sicht, grünes, für den Indic untypisches Wasser, was auf eine Flussmündung zurück zu führen ist, noch recht enttäuscht. Doch was gab es hier nicht alles zu sehen! Skorpionsfische, Krebse, Muränen, unzählige Haarsterne, also Kleinstlebewesen jeglicher Art. Das aufgeregte Geläute eines jubelnden Mika! Alle umringten bereits einen bläulichen Schwamm. Ich ganz nahe hin, denn seit Tagen musste ich die kleinsten Tierchen erkennen, die man mir zeigte, was bei Strömung nicht immer gerade leicht ist. Also wo ist der Winzling? Ich gestehe: Letztes Jahr sah ich das 1,5 cm große, in der Gorgonie sitzende Seepferdchen erst am Foto. Jetzt endlich erkannte ich einen riesigen  Anglerfisch, der nicht nur farblich, sondern auch durch seine Oberflächenstruktur an seinen Lebensraum ideal angepasst  ist. Unglaublich! Die anfänglich schlechte Sicht war uns Allen plötzlich egal. Wir wurden reichlich durch das Gesehene entschädigt. Beim nächsten Tauchgang begrüßten uns sogleich ein Manta und ein Schwarm Schnepfenmesserfische. Im Schutze eines Haarsterns bemühte sich ein Büschelkopfbarsch einen Babyigelfisch zu fressen, was Ihm zum Glück für den sich zur Kugel verformenden Winzling nicht gelang.

Der anschließende Nachttauchgang führte uns zu einem kleinen Wrack, in welchem eine große Schildkröte schlief. Zur Krönung erschienen im Lichte der Kameraleuchten, neben zahlreicher anderer kleiner Meeresbewohner, noch zwei Geisterpfeifenfische und ein sich paarendes,  farbenprächtiges Schneckenpärchen.

Am letzten Tag durften wir nochmals einen jungen Fledermausfisch bewundern, den Kraken beim Farbwechsel und der Putzergarnele bei der Arbeit zusehen. Ein letztes Mal kletterten wir bequem über die kleine Leiter ins Schlauchboot und wurden, wie nach jedem der vergangenen 36 fast ausschließlich mit Nitrox durchgeführten TG,  freudig von der wartenden Tambora-Crew mit Tee begrüßt.

Zurück an Bord, nahmen uns die 14 Mann der Besatzung das Equipment ab und halfen uns beim Zerlegen und Reinigen.

Beim Abschiedsdinner ließen wir noch einmal die Reise Revue passieren und fühlten uns rundum wohl. Die Tauchbegeisterung und Fürsorglichkeit Uwes und seiner Frau Uci ist erfrischend. Mika ist ein umsichtiger Guide, mit dem wir viel Spaß hatten. Falls Kristin und Peter irgendwann einmal für Uwe arbeiten sollten, hätte er auch in ihnen kompetente Fachleute, ebenfalls mit Adleraugen.    

Ein herzliches „Terima Kasih“ an Uci, Uwe, Mika und die Crew des Tambora-Traumschiffs.

 

Zurück