Saba - Scout´s Place

 Tauch- und Wanderparadies der niederländischen Antillen

Zwölf Flugstunden von Wien entfernt, liegt eine Vulkaninsel, die sowohl über als auch unter dem Wasser einiges zu bieten hat.

Schon alleine der Anblick auf Saba aus der Luft ist überwältigend, und ich kann es kaum erwarten, einen Fuß auf die Insel zu setzen. Der Gipfel des Vulkans zeigt sich mystisch in Wolken verhangen. Wir fahren die steile Serpentinenstraße, die den Namen „ the street that couldn´t be built“ trägt, hinauf zu dem Örtchen „ Windwardside“, wo sich unsere Unterkunft für die nächsten 14 Tage befindet. Im Scout´s Place angekommen werden wir schon von der Chefin erwartet und auf unser Zimmer, dem Cottage Room, begleitet.


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Gemütliche Bleibe und gutes Essen

Auf dem Weg zur Terrasse, brannte mir die Frage, ob der Ausblick wirklich so grandios wie im Internet beschrieben sein würde, förmlich unter den Nägeln. Um Welten besser! Ein bloßer Meerblick ist gut, aber hier ist man überwältigt von der Landschaft, die zwischen den Bergen des Mount Scenery und dem Old Booby Hill liegt, und der Karibischen See, die sich vor mir ausbreitet! Kleine Häuser mit den typisch roten Dächern und den grünen Fensterläden fügen sich farbenfroh in dieses Panorama ein. Ein Ausblick wie aus einem Bilderbuch!

Voller Tatendrang führt uns der Weg erstmal zum kleinen Pool und weiter ins Restaurant, wo wir bei einem gemütlichen Abendessen schließlich den Tag ausklingen lassen. Die Speisekarte ist abwechslungsreich, es gibt Fisch, vorzügliche Steaks, und für den Snack zu Mittag Burger, Salate, und andere schmackhafte Kleinigkeiten. Müde und zufrieden fallen wir ins Bett und schlafen ein.

Erholt, frisch und munter geht es zum Frühstück ins Restaurant. Die Frühstückskarte erfüllt nahezu jeden Wunsch. Tauchen werden wir erst am nächsten Tag, der heutige steht für erste Erkundungen zur Verfügung. Wir spazieren „The road“ entlang, treffen auf Ziegen, Eidechsen, Schlangen und bunte Vögel. Die Vegetation ist unglaublich vielfältig, Mango- und Bananenstauden stehen entlang des Weges, und Blumen blühen in allen erdenklichen Farben.

Der Tag vergeht – wie in Folge alle anderen auch – viel zu schnell, die Vorfreude auf den ersten Tauchgang ist schon sehr groß. Wie wird sich die Unterwasserwelt präsentieren?

Pünktlich um 9 Uhr früh steht der Taxifahrer vor dem Scout´s Place, der uns in einer 10 minütigen Fahrt zum Hafen bringt, wo die Tauchbasis der Saba Divers stationiert ist. Es wird sehr genau Buch darüber geführt, welcher Gast welche Gegenstände mitgebracht hat, damit es nicht zu Missverständnissen kommt. Die zwei Tauchboote sind groß und geräumig, die freundliche Crew hilft beim Ein- und Ausladen der Ausrüstung. Die Anfahrt zu den Tauchplätzen beträgt maximal eine halbe Stunde. Getaucht wird entlang der Küste, an den flach abfallenden geologischen Riffen oder aber bei Plateaus in 20-30 Meter Tiefe an den weiter entfernten Spots.

Karibische Unterwasser-Träume

 Es ist sehr heiß, und ich kann es kaum erwarten, den Kopf unter Wasser zu stecken und endlich abzutauchen. Was wird mich erwarten? Die Unterwasserwelt präsentiert sich typisch karibisch mit Schwämmen in leuchtendem violett, gelb, und blau, großen Fächergorgonien, Peitschenkorallen, die sich sanft in der Dünung bewegen. Dazwischen begegnen uns Haie, Schildkröten und viele Tiere im Makrobereich, wie Schnecken und Feuerwürmer. Man hat den Eindruck im Garten Eden zu sein.

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Der Blick auf den Tauchcomputer holt uns zurück in die Realität, wir müssen langsam auftauchen! Der erste Tauchgang war viel zu schnell vorbei. Zum Glück bieten auch alle weiteren Tauchplätze spannende Fischbegegnungen mit Barracudas, Tarpune, ein bis zu 2m langer und 200kg schwerer Knochenfisch, vielen Schnecken, Seepferdchen, Anglerfischen, Lobster und vielem mehr..

 Karibisches Wandereldorado

 Doch Saba bietet noch viel mehr, als hervorragende Tauchplätze! Es gibt zahlreiche, gut beschilderte Wanderwege, Trails genannt, die man in einer halben Stunde oder auch bis zu 4 Stunden lang bewandern kann. Wir entscheiden uns, den höchsten Berg der Insel und damit auch der Niederlande, zu besteigen, den Mount Scenery. 1064 Stufen sollen es bis hinauf sein. Fest davon überzeugt, dass mein Begleiter und ich als Alpenbewohner die angegebene Gehzeit weit unterbieten, stapfen wir dir Treppen empor Richtung Gipfel. Vorbei an Häusern mit roten Dächern, an blühenden Gärten und Bananenplantagen.

 

Der Weg ist gut begehbar und immer wieder muss ich mich umdrehen, um die wunderschöne Aussicht auf das Meer zu genießen. Je höher wir kommen, desto dichter wird der Dschungel und die großen Geschwister unserer Zimmerpflanzen zu Hause nehmen gigantische Ausmaße an. Es wird zunehmend feuchter und die Baumkronen nehmen uns teilweise die Sicht auf den Himmel. Wir sind im „Elfin forest“. Baumbart, Moose und Flechten wachsen auf den Bäumen, wir fühlen uns in einen Zauberwald versetzt.

 

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 Nun sind es nur mehr ein paar Minuten bis zum Gipfel, wir gehen den schmalen Pfad entlang, es ist matschig, Blätter versperren uns den Weg. Wir kämpfen uns durch das Dickicht und sind endlich am Gipfel angelangt. Wir überblicken die kleinen Ortschaften, sehen rundherum das Meer. Ein Ausblick, der unbezahlbar ist…. 

 Der Blick auf die Uhr verrät uns, dass wir nicht schneller als die anderen Touristen, dafür aber die Fotopausen lange und häufig waren. Der Abstieg verläuft schneller als erwartet und verschwitzt, aber mit tollen Bildern in der Olympus Kamera, sitzen wir bald darauf in der Saba Snack Bar bei Mangoshake und Burrito. Auf dieser grossartigen Insel gehen die Tage viel zu schnell vorbei. Meist verbringen wir den Vormittag mit Tauchen und den Nachmittag  mit ausgiebigen Wanderungen in der Umgebung. Saba ist so schön, so interessant und so voller Charme -  wir wollen gar nicht an den Rückflug denken.

Die Einheimischen sind ein Mischvolk aus Schwarz und Weiß, freundlich, herzlich, immer mit einem Lächeln auf den Lippen. Ihr gewinnendes „ How are you doing“ begleitet uns durch den ganzen Urlaub.

Fluginfo
Wie komme ich dort hin? Ganz einfach -  Air France fliegt mehrmals die Woche zuerst von Wien über Paris nach St.Maarten in 12 Stunden, nach weiteren 15 Minuten Flug landet man in einer Twin Otter auf der kürzesten Landebahn der Welt.

 

 

Als Columbus im Jahre 1493 bei seiner Entdeckungsfahrt an Saba vorbeikam, interessierte ihn die winzige Gebirgslandschaft ohne natürlichen Hafen nicht wirklich. Die Insel wurde seinerzeit nur von Indianern bewohnt. Nachdem die große Seefahrernationen im 17. und 18. Jahrhundert mit der Kolonisation Nord und Südamerikas begannen, wechselte die Herrschaft über die Insel beständig zwischen Engländern, Spanieren, Portugiesen und Niederländern. Seit 1816 gehört Saba endgültig zum Königreich der Niederlande.

 

Saba gehört zu den Niederländischen Antillen, und ist ein dunkelgrüner Tupfen auf der Landkarte. Saba entstand, als ein Stück des Bodens des Karibischen Meers von einem Vulkan auf eine Höhe von 877 Metern über dem Meeresspiegel emporgehoben wurde. Tausende Jahre völliger Ruhe und ein fruchtbarer Boden sorgten für einen Bewuchs, der sehr an einen tropischen Regenwald erinnert.


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